Wichtig scheint das frühzeitige Üben mit den Utensilien, um im Falle eines Falles geschickt damit umgehen zu können. Aufbauen können Sie hierbei so ähnlich, wie in der Rubrik "der Weg zum wohlerzogenen Esel" beschrieben.
Ein wohlerzogener Esel steht still bei der Inspektion des Tierarztes, lässt sich an allen Körperstellen anfassen, kennt die rektale Temperaturmessung usw. Denken Sie daran dass es sich am gesunden Esel besser üben lässt als am kranken, gestressten Tier !
Eine Isolationsmöglichkeit sollte vorhanden sein, falls Sie mehrere Tiere beherbergen.
Sei es um andere Tiere vor Infektionen zu schützen, dem erkrankten Tier Ruhe zu gewähren usw.
Dies muss keine Box sein, ein Teil einer Garage oder ein Geräteschuppen dienen auch dem Zweck !
Das gehört in eine Stallapotheke :
An alle Wanderfreunde; jene Artikel, welche mit einem * gekennzeichnet sind, sollten sie auf einer längeren Wanderung für ihren Freund dabei haben.
Aus der Praxis für die Praxis
Temperaturmessung => immer rektal (im Darm).
Beim gesunden Esel liegt die Kerntemperatur zwischen 37,5 und 38,2 Grad (nach körperlicher Anstrengung, an sehr heissen Sommertagen und bei Fohlen können 0.5 Grad plus ohne Bedenken gemessen werden).
Anzeichen für schwerere Infektionen und damit ein Fall für den Tierarzt sind Messungen über 39 Grad.
Pulsmessung => unterhalb der Ganaschen (Backenknochen) nach innen hin.
Normwerte beim Esel liegen zwischen 15 und 25 Schlägen pro Minute.
Atemfrequenzmessung => Ein – und Ausatmung gelten als 1 Frequenz (Beobachtung der Flanken !)
Ein gesunder Esel macht 8 bis 16 Atemzüge pro Minute (abhängig von Alter; Anstrengung und Aussentemperatur). Er atmet tief ein und aus; ohne Geräusche wie ein Pfeiffen oder ein Zischen von sich
zu geben.
Je umsichtiger und kompetenter Sie ihrem Esel sogenannte Erste Hilfe leisten desto besser kann Ihr Tierarzt nach seinem Eintreffen weiterarbeiten und auf solche Informationen zurückgreifen, was
die Diagnose, die Behandlung als auch die Prognose eines Problemes entscheidend beeinflussen kann.
Dieser Artikel soll aber keine Anleitung zur Selbstversorgung darstellen. Er soll eine Stütze bieten, um auf das Notwendigste zurückgreifen zu können und das Terrain für weiterleitende
Massnahmen (vom Tierarzt) vorzubereiten.
Ein Muss für jeden Eselbesitzer ist folgender Literaturvorschlag (Aufbauend auf Pferdehaltung, aber auch sehr gut am Esel anzuwenden):
Bis der Tierarzt kommt - Dr.med.vet. Jürgen Bartz; Kosmos-Verlag; ISBN 3-440-07127-8